Schloss Dwasieden

"Wir drehen uns um, vom Meere aus in den Wald sehend - da steht vor uns Schloß Dwasieden! Ja, so muß Dornröschens Palast ausgesehen haben - umkränzt von dichtem Walde, still und geheimnisvoll, wie ein Gedicht zum Himmel steigend."
(Autotypie aus: "Daheim dt. Familienblatt" 1895)

Schöner ist das helle Sandsteinschloss inmitten des grünen Buchenwaldes wohl nicht zu beschreiben! Es war das einzige Gebäude in Nord-Deutschland, welches aus massivem Sandstein, Granit und echtem Marmor gebaut worden ist. Somit war es auch eines der wertvollsten Schlösser. Erbaut wurde Schloss Dwasieden von 1873 bis 1877. Adolph von Hansemann, Inhaber der Disconto-Gesellschaft in Berlin (einer der reichsten Männer der Bismarckzeit), gab dieses Bauwerk in Auftrag. Der Architekt war Friedrich Hitzig - ein Schüler von Friedrich Schinkel. Der Bau des Schlosses und die Gestaltung des 100 Hektar großen Parks kosteten vier Millionen Mark. Zur damaligen Zeit eine enorme Summe. Das Schloss war ein quadratischer, zweigeschossiger Bau, an dessen Seiten sich Säulengänge befanden, die in offenen, tempelartigen Pavillons endeten. Auffällig am Schloss waren die beiden an den Eckseiten angeordneten Aussichtstürme mit pfeilerartig hervortretenden Wandstreifen, die das Gebäude überragten. Nicht nur der Bau und die hochwertig verwendeten Materialien machten es zu einem Prunkbau, sondern auch die wertvolle Innenausstattung. Auch der gesamte Park Dwasieden (400 Morgen) war eine sehr gepflegte Anlage und wurde schon bei seiner damaligen Fertigstellung als einer der schönsten Parks in Norddeutschland angekündigt. In Würdigung Friedrich Hitzigs soll noch erwähnt werden, dass das Schloss Dwasieden zusammen mit dem Schloss in Kittendorf als eine besonders bemerkenswerte architektonische Leistung gewürdigt wurde. Diese fanden auch
Eingang in das Künstler-Lexikon von 1924.

Schloss Dwasieden

 

Erfahren Sie mehr über das Schloss Dwasieden von der Bauphase an bis hin zur Sprengung mit zahlreichen und hochwertig bearbeiteten Fotografien.

Friedlich ruht die Schlossruine Dwasieden am Steilufer nahe der Hafenstadt Sassnitz. Für den Wanderer nicht sofort sichtbar, nur Eingeweihte wissen von der einstigen Pracht des stattlichen Schlosses, welches dem bekannten Berliner Bankier Adolph von Hansemann im 19. Jahrhundert als Sommersitz diente. Persönlichkeiten wie das deutsche Kaiserpaar, hochrangige Bankiers und der Dichter Gerhart Hauptmann verweilten in dem vom Architekten Friedrich Hitzig entworfenen Prunkbau im neoklassizistischen Stil. Von Bäumen und Sträuchern umhüllt ist die Ruine heute. Nur noch Säulenreste, Keller und der Marstall zeugen von Schönheit und Einmaligkeit der Anlage. Kaum jemand weiß von diesem Schatz und seiner wechselvollen Geschichte. Begleiten Sie mich auf einem Rundgang durch das Schloss und treffen Sie auf seine Besitzer. Verstehen Sie das 97 Seiten starke Werk als Hommage an Adolph von Hansemann anlässlich seines 100 - jährigen Todestages und sein Dwasieden.

Ihr Ralf Lindemann






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